Minimalistische Kostüme für Frauen über 50, die keine Karnevalskostüme mögen

Meine erste Weiberfastnacht in Köln vergesse ich nie.

Natürlich wusste ich, dass man sich zu Karneval verkleidet. Dass man sich „den Zug“ anguckt und „Bonbons“ sammelt. Dass man abends in der Kneipe Karnevalslieder hört und schunkelt.
Und trotzdem war es der maximale Kulturschock, als ich an meinem ersten Karnevalsdonnerstag nach meinem Umzug nach Köln frühmorgens auf dem Weg zur Schule in den Kiosk an der Ecke ging, um ein Päckchen Kaugummi zu kaufen.

Der Kioskbesitzer starrte mich an, mit einem seltsam unfreundlichen Gesichtsausdruck noch dazu, den ich nicht von ihm kannte. Mädchen, sagte er auf Kölsch, hat dir denn keiner gesagt, dass heute Weiberfastnacht ist. Wie läufst du denn rum?

Ja, wie lief ich denn rum?

Wie immer natürlich, mein Engelskostüm samt Flügeln (eines der typischen Einsteigerkostüme, wie ich heute weiß) sorgsam verpackt in der Tasche in meiner Hand. Ich fand mich ziemlich gut. Immerhin hatte ich ein Kostüm. Der als Lappenclown verkleidete Kioskbesitzer sah das anders. Alle Menschen, denen ich auf dem Rest des Wegs begegnete, ebenfalls. Alle, ausnahmslos alle waren verkleidet.

Seitdem bin ich an Karneval immer, wirklich immer wenn raus gehe, verkleidet. Mittlerweile sind die Verkleidungen ausgefallener geworden und meine Freundinnen und ich planen bereits im Sommer die Kostümwahl für die kommende Saison. Zu unseren bisherigen Highlights zählen Queen Elizabeth II, Lt. Uhura und Marie Antoinette.

Aber selbst wenn ich nicht feiern gehe, selbst wenn ich krank bin, selbst wenn ich nur eben zum Kiosk flitze, bin ich, sobald ich die Wohnung verlasse, erkennbar kostümiert. Minimal. Aber erkennbar. Wenig Aufwand, große Wirkung, keine runtergezogenen Mundwinkel mehr bei Passanten und Kioskbesitzer:innen.

Darauf basierend gibt es hier meine Top 3 Empfehlungen für minimalistische Kostüme für Frauen über 50 (und natürlich auch jünger oder älter), die keine Karnevalskostüme mögen:

Die venezianische Maske

Gibt es mittlerweile sogar bei H&M, aber wenn Sie langfristig damit arbeiten wollen, empfiehlt sich natürlich auch die Investition einer etwas größeren Summe. Fertig.
Wer daraus ein Kostüm machen möchte, kauft sich noch ein schwarzes Cape dazu. Geht drinnen, geht draußen. Wem das schon zu viel, eine schlichte schwarze Augenklappe gegebenenfalls mit einem Tuch ins Haar geknotet tut es auch. Die gibt’s in jeder Apotheke, wenn es mal ganz schnell gehen muss.

Die Federboa

Eine meiner Freundinnen hat sich jahrelang ausschließlich eine fliederfarbene Federboa umgehangen. Passender Lidschatten, etwas Glitzer ins Gesicht, schon steht die Verkleidung. Geht drinnen zum kleinen Schwarzen und draußen über jedem Mantel und wer ein bisschen Varianz reinbringen möchte, wechselt hin und wieder mal die Farbe oder arbeitet mit der klassischen Kombination Rot-weiß.

Eine Kopfbedeckung

Hier sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ein Krätzchen ist natürlich ein Klassiker, aber auch mit einer Perücke oder einem bunten Haarschmuck ist man im Nu wunderbar verkleidet. Es gibt viele liebevoll gestaltet Unikate bei Etsy.
Mein Favorit ist ein Haarreif von Jeck Om Kopp und seit kurzer Zeit bin ich auch stolze Besitzerin eines Minikrätzchen-Fascinators.

Nicht empfehlen kann ich übrigens Ganzkörperkostüme, Gesichtsbemalungen und Mützen in Erdbeerform. Aber das ist eine persönliche Geschichte. Keine Tiere, kein Obst.

Für mich persönlich ist das Verkleiden mittlerweile fast der größte Spaß am Karnevalfeiern geworden. Und wen einmal das Karnevalfieber gepackt hat, der wird schnell genug anfangen, sich ein individuelles Kostüm zu basteln.
Aber zum Einstieg oder wenn’s mal schnell gehen muss, kann ich diese drei Accessoires uneingeschränkt empfehlen. Damit klappt es auch mit dem Kioskbesitzer…

Sie sind jetzt was Kostüme angeht auf den Geschmack gekommen?
Tipps für wettertaugliche Kostüme finden Sie hier.
Sie suchen noch ausgefallenen Kopfschmuck für die kommende Saison? Dann sind Sie bei Jeck om Kopp richtig.