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Paul Auster: Die 10 besten Zitate

Paul AusterDer Schriftsteller Paul Auster ist tot. Ein paar Jahre hatte er als Bohemien in Paris gelebt, aber eigentlich war er New Yorker durch und durch. Er schrieb 16 Romane,  er schrieb also wie besessen. Hatte er ein Buch beendet, gönnte er sich nur eine kurze Pause und begann mit einem neuen Buch. Erst mit der Hand, dann mit seiner Olympia-Schreibmaschine.

Mein Lieblingsbuch ist die  „New York Trilogie„, mit der er Mitte der 80er Jahre seinen Durchbruch erlebte. Er war aber auch eine wichtige politische Stimme, die nun sehr fehlen wird. Mit dem Aufstieg Donald Trumps, den er nur Nummer 45 nannte,  rief er zusammen mit seiner Frau, der Schriftstellerin Siri Hustvedt, zum Widerstand gegen die Gefährdung der Demokratie in den USA auf. Im Frühjahr 2023 machte Siri Hustvedt die schwere Krankheit ihres Mannes in einer bewegenden Instagram-Botschaft öffentlich, in der sie schrieb, ihr Mann lebe nun in „Cancerland“ und niemand wisse, wie es ausgehe.

Austers  letzter Roman „Baumgartner“ ist ein diskretes Selbstportrait und ein melancholisch-nachdenklicher Text über das Alter und das Sterben. «Das Schreiben ist eine Krankheit. Ich muss es tun, um am Leben zu bleiben», sagte  er einmal. Nun ist er seinem Krebsleiden erlegen.

Die 10 besten Zitate von Paul Auster:

  1. Müsste ich mich selbst mit einem Wort beschreiben, würde ich einfach sagen: stur. Sehr stur. Anfangs wollte mich niemand veröffentlichen. Ich wurde so oft abgelehnt, von so vielen Verlagen. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, nicht den Mut zu verlieren. Aber ich habe einfach immer weitergeschrieben, durch die Zeit der Ablehnungen hindurch. Die New-York-Trilogie war schon so gut wie fertig, bevor irgendjemand den ersten Teil veröffentlichen wollte. Und es war ein kleiner Verlag, ausgerechnet in Los Angeles. Können Sie sich das vorstellen? Die New-York-Trilogie ist zuerst in L.A. erschienen.
  2. Ich war 66 Jahre alt, als ich angefangen hatte, 4321 zu schreiben. Mein Vater starb, als er 66 war. Wenn wir das Alter erreichen, das unsere Eltern hatten, als sie starben, ist das unheimlich. Ich dachte: Vielleicht ist es bei mir wie bei meinem Vater und ich werde bald sterben. Natürlich ist das Aberglaube. Aber ich meinte, ich müsste nun besonders hart arbeiten. Das Schlimmste, was ich mir hätte vorstellen können, wäre gewesen, zu sterben, während ich mittendrin war.
  3. Selbst wenn wir allein sind, werden wir von Menschen bewohnt, die uns gemacht haben.
  4. In einem Moment kann sich alles verändern, plötzlich und für immer.
  5. Der Mensch beginnt erst dann richtig zu leben, wenn er mit dem Rücken an der Wand steht.
  6. Es ist ein großes Mysterium, ein Selbst zu durchdringen, ob es das eigene ist oder das von jemand anderem.
  7. Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht darin, schöne Objekte zu schaffen. Es ist vielmehr eine Methode, um zu verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden.
  8. Das Leben ist wie eine Komposition aus zufälligen Ereignissen, wie ein Musikstück. Wir komponieren unsere eigene Erzählung und folgen diesem roten Faden. So können wir in der Gegenwart leben, in der Vergangenheit und mit dem Blick in die Zukunft. Auf dieser Linie gehen wir.
  9. Ich verstehe niemanden, den ich kenne, voll und ganz. Ich lebe schon seit 41 Jahren mit meiner Frau und ich liebe sie zutiefst. Aber sie ist immer noch ein Mysterium für mich. Und ich glaube, ich bin immer noch ein Mysterium für sie. Ich weiß so viel über sie – und doch gibt es immer etwas, was sich nicht fassen lässt.
  10. Vor Jahren, in seinen Vierzigern und frühen Fünfzigern, begann ihm aufzufallen, dass viele seiner älteren Freunde und Kollegen gelegentlich mit offener Hose von der Toilette kamen (…). Anfangs hatten ihn diese harmlosen Pannen amüsiert. Dann amüsiert und zugleich traurig gestimmt. Dann traurig gestimmt und gar nicht mehr amüsiert, denn unterdessen hatte er genug davon mitbekommen, um zu begreifen, dass die offenstehende Hose der Anfang vom Ende ist. (Baumgartner)Sie möchten noch etwas bei der Literatur verweilen? Hier ist ein kurzes Portrait der Autorin Helen Hessel: https://stylerebelles.com/unangepasst-helen-hessel-2/

 

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