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Goodbye, RBG: Ikone und Heldin vieler Frauen

Es gibt Menschen, für die ich mir immer ein langes Leben gewünscht habe. Ruth Bader Ginsburg ist so ein Mensch. Aber nun heisst es Goodbye, RBG, denn Ginsburg verstarb am vergangenen Freitag im Alter von 87 Jahren. Rest in power – so das Echo auf Twitter am Wochenende. Der Tot von Ginsburg bedeutet aber nicht nur den Verlust einer bewundernswerten Frau, einer Kämpferin für Frauen, sondern auch weitere Spannung im politischen Machtgefüge der USA – und im Wahlkampf. Was daraus werden wird, muss man mit Sorge betrachten, aber über Trumps lautes Politisireren will ich hier nicht schreiben. Mir geht es um RBG.

Eine Ikone und Heldin vieler Frauen

Denn genau das ist sie – und nicht nur in den USA, aber natürlich hat dort ihre Geschichte begonnen, haben dort ihr Leben und ihr Wirken den grössten Einfluss gehabt. Ruth Bader Ginsburg war die bedeutendste Anwältin der USA, für die der Feminismus immer eine große Rolle spielte. Und eben nicht nur, weil sie selbst Frau ist, sondern leitend in ihren Interpretationen von Recht und Verfassung. Es ging ihr darum, langfristig die Position aller Frauen zu verbessern. Sie wurde 1993 von Bill Clinton als zweite Frau überhaupt in den Supreme Court berufen, aber eigentlich stammt ihre wichtigste Arbeit aus der Zeit davor.

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Mutiger Dissens

Im Supreme Court zeigte Ginsburg ihn oft, den mutigen Dissens. Sie war, wie die SZ im Nachruf treffend schreibt, die Erzieherin – eine mit sehr viel Geduld: anstatt forsch ihre Meinung zu vertreten, hat sie oft geduldig versucht, Überzeugungsarbeit zu leisten. Das war strategisch sicher oft, wenn nicht sogar meistens, sinnvoller. Aber auch wenn sie oft strategisch gedacht hat, ihr Fokus lag immer darauf, die Rechte der Frauen zu vertreten – und natürlich auch dann, wenn es mit den geduldigen Erklärungen nicht funktionierte. Gerade bei der Abtreibungsfrage, die in den USA ja bekanntlich noch immer hohe Wellen schlägt, stand Ginsburg immer hinter den Frauen. Für sie war immer klar: Frauen müssen das Recht auf eine eigene Entscheidung haben.

Eine unglaubliche Disziplin – wer braucht schon Schlaf?

Ginsburg war sicher ambitioniert – und ihr Mann Marty gleich für sie mit, denn er hielt ihr später immer den Rücken frei und war ihr grösster Unterstützer. Aber Ginsburgs unglaubliche Diszplin, der Wille, im Leben etwas zu erreichen und positive Veränderungen zu bewirken, geht wohl auch vor allem auf ihre Mutter zurück. Ginsburg wurde 1933 in Brooklyn geboren, und ihrer Mutter Celia – eine Einwanderin aus Österreich – lag viel daran, dass ihre Tochter ihre Ambitionen realisieren und ihren Intellekt voll ausüben konnte. Ihr selbst war das nicht möglich gewesen. Ginsburgs Mutter verstarb früh, aber diese Einstellung war prägend.

Und überhaupt, wer braucht schon Schlaf? So jedenfalls erschien ein weiteres Motto von Ginsburg, denn wie man in dem Dokumentarfilm „RGB“ erfahren kann, schlief sie oft nur wenige Stunden. Was fertig gemacht werden musste, musste fertig gemacht werden. Wenn es sein musste mit wenig Schlaf. So eine Arbeitsmoral haben nicht viele.

Am Ende bleibt natürlich nur eines übrig, Ginsburg selbst: „[I would like to be remembered as] someone who used whatever talent she had to do her work to the very best of her ability. And to help repair tears in her society, to make things a little better through the use of whatever ability she has.“

Und genau das hat sie gemacht.

An mehr interessiert? Dann empfehle ich den Dokumentarfilm „RBG“

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