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Heiraten: Wenn die Braut mit dem Helicopter kommt

Eine Hochzeit sollte privat und persönlich seinDie meisten für dieses Jahr geplanten Hochzeiten können nicht so stattfinden wie beabsichtigt: im ganz großen Rahmen. Mit kompletter Verwandtschaft bis zu den Vettern zweiten Grades und den Freunden – von der Kindergartenzeit an. In einem Schlösschen auf dem Land oder im Luxushotel während eines verlängerten Wochenendes auf Mallorca. Mit Auftritt der Braut in Wahnsinnsrobe. Mit Trauung unter einem Baldachin aus Calla, Pfingstrosen und Hortensien. Mit Champagner aus dem Brunnen, DJ und Lightshow. Mit Thank you very much-Karte im Büttenpapierumschlag. Fünf Euro das Stück, die Adresse handgeschrieben, in Kalligraphie.

Die schönsten Hochzeiten, auf denen ich zu Gast war, fanden in einem Rahmen statt, auf dem nicht dick aufgetragen wurde. So wie bei Laura und Johannes, die sich in einer kleinen Kapelle im Spreewald trauen ließen und in einer ehemaligen Ziegelei feierten, aus der nach der Wende ein Schäferhof geworden war. Die Braut trug das schönste Brautkleid aller Zeiten: Es bestand aus einem weißen Seiden-Korsett und einem bodenlangen, weiten, weißen Tüllrock. Beide Teile hatte sie im Theaterfundus gekauft.

Oder so wie bei Daniela und Frederike. Sie ließen sich im Museum MARTa in Herford trauen und gaben am Abend ein Essen, bei dem sich maximale Opulenz mit maximaler Lässigkeit verband. Um die Feier ihres Happy Ends so persönlich wie möglich zu gestalten, fand sie in ihrem Haus statt. Da beide Bräute für ihr Leben gern kochen, hatten sie sich 7 Tage Zeit genommen, gemeinsam das sterne-würdige Festmahl für 43 Personen zuzubereiten.

Und dann war da noch unsere Hochzeit. Wir heirateten im Standesamt in dem kleinen Geburtsort meines Mannes im Münsterland. Anwesend waren drei Personen: die Braut, der Bräutigam und die Standesbeamtin. Sie knipste nach der Trauung mit meinem Handy ein paar verwackelte Fotos von uns (siehe oben), die wir an Freunde und Familie (Vettern zweiten Grades inklusive) schickten.

Vielleicht gehört das zu den Geheimnissen langer Beziehungen. Wir lebten dreißig Jahren zusammen, bevor wir geheiratet haben.

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6 Kommentare

  1. Tina von Tinaspinkfriday
    15/07/2020 / 17:31

    Ich wünsche alles Liebe ❤️

  2. Ursel
    Autor
    15/07/2020 / 22:43

    Ganz herzlichen Dank! Freut mich sehr, liebe Tina.

  3. Jutta Küster
    16/07/2020 / 16:38

    Liebe Ursel,
    Dir und Deinem (Ehe-) Mann alles Liebe und Gute für euren weiteren gemeinsamen Weg!
    Mehr kann ich euch nicht wünschen…Wenn man/Frau nach 30-jährigem Zusammenleben diesen Schritt macht, dann hat man alle Höhen und Tiefen erlebt und erliebt!
    Genießt es weiterhin und bleibt gesund!
    Liebe Grüße Jutta

  4. Ursel
    Autor
    16/07/2020 / 21:14

    „Erlebt und erliebt“ – das ist schön gesagt. Vielen Dank, liebe Jutta.

  5. Susa Berg
    17/07/2020 / 11:26

    Oh wie schön! Das wäre auch meine Traumhochzeit gewesen… also die mit den drei Menschen! Wir haben vor fast 34 Jahren – nach acht Jahren „wilder Ehe“ – im Familienkreis gefeiert. Das Familienfest fand in meinem Elternhaus und Garten statt. Ursprünglich wollten wir im Urlaub heiraten, aber das hatte zu viele bürokratische Hürden für uns.

    Also, nicht das Hochzeitsfest zählt, sondern das „Lebensfest“. Ich gratuliere Dir und Deinem Mann zur Hochzeit.
    Liebe Grüße, Susa

  6. Ursel
    Autor
    18/07/2020 / 10:15

    Vielen Dank, liebe Susa. Gratulation zu 42 gemeinsamen Jahren. Mögen noch viele glückliche, gesunde Jahre hinzu kommen. Alles Liebe wünscht Euch
    Ursel

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