Ostende ist nicht wirklich schön. 2020 war es unsere Corona-Alternative zu einer Rucksackreise durch Belize. Sagen wir mal, Liebe auf den ersten Blick sieht anders aus. Aber es ist ein Ort, der von Köln aus super leicht in 3,5 Stunden mit dem Zug zu erreichen ist. Einmal umsteigen in Brüssel und schon ist man am Meer. Und ein Ort der, wenn man es schafft, über die grausamen Betonbauten an der Promenade hinweg zu sehen, mit einem tollen breiten und sauberen Strand und einem guten gastronomischen Angebot zu überzeugen weiß.
Für ein Wochenende im Sommer am Meer in Ostende gibt es hier meine besten Tipps:
1. Übernachten im Hotel Cocoon Ostende
Wir haben jetzt einige Hotels in Ostende kennengelernt, dieses gefällt mir vom Preis-Leistungs-Verhältnis her mit Abstand am besten. Schick und sauber und mit einem wirklich netten Team an der Rezeption. Zu Fuß vom Bahnhof aus in weniger als 15 Minuten erreichbar und nur 5 Minuten vom Strand entfernt, ist es die ideale Basis für ein Wochenende am Meer.
2. Muscheln nach Ostende Art
Bei Gerichten nach Art des Hauses macht man selten etwas falsch. In Ostende gilt das für die für Stadt typische Art der Muschelzubereitung. Mosselen a l’Ostendaise mit kleinen Crevetten, Wein und Hummersoße sind ein Gedicht. Sehr gut isst man die zum Beispiel im Apero Fish Palace, bei De Mangerie, im Restaurant Othello und bei La Mouliniere. Muscheln, die hier übrigens so frisch sind, dass man sie das ganze Jahr über bekommt.
3. Frühstück im Expo & Kafie
Nicht günstig, aber sensationell gut. Die Breakfast Packages für 25 Euro enthalten Orangensaft, Yoghurt, selbstgemachte Marmelade und Nutella, verschiedene Sorten frisch gebackenes Brot, Butter, Käse und Schinken. Dazu gibt es eine Kaffeespezialität oder eine Kanne Tee und ein Highlight (Waffeln, Pancakes, Eierzubereitungen, etc.) nach Wahl. Wer lieber etwas weniger möchte, findet zum Beispiel viele Sorten von Toasties oder selbstgemachtes Müsli auf der Karte. Als super lecker und mit viel Liebe zubereitet.
4. Chillen in einem der vielen Beachclubs
Pole pole, Bondi Beach bar und Blue Buddha Beach, im Sommer kann man hier von einer Beach bar zur nächsten hüpfen. Jede hat etwas für sich. Wenig schicki micki, dafür belgische Biere vom Fass und eine sehr gute Auswahl an kleinen Häppchen. Geöffnet haben die Beachclubs von Juli bis Anfang September. Später im Jahr hat nur noch die Lido Strandbar geöffnet.
5. Sunday lunch bei Toi, moi et la Mer
Sensationelle Küche direkt an der Promenade. Nicht billig, aber insbesondere zum Lunch (2 Gänge 25 Euro, Sonntags 35 Euro) jeden Cent wert. Der Oberkellner hat einen recht herben Charme, macht seine Sache aber sehr gut. Stammgäste, und von denen gibt es hier sehr viele, werden mit Namen begrüßt. Daran arbeite ich noch, so gut ist das Essen hier.
6. Eine Besichtigung der kleinsten Brauerei des Landes
Klitzeklein und voller Herzblut ist de Koelship unweit der Promenade. Was als Bierladen für besondere Biere begann wurde zur Heimat für mehrere, in denen – oft auch in Kooperation mit lokalen Restaurants – Klein- und Kleinstauflagen besonderer Biere gebraut werden.
Eine Besichtigung kostet 20 Euro inkludiert sind 2 Biere zur Probe und 3 weitere zum Mitnehmen. Kontaktaufnahme erfolgt zum Beispiel über instagram.
7. Pommes von Frituur Franky
Man erkennt diese Pommesbude, die zu den besten Schnellrestaurants in Ostende auf TripAdvisor gehört, an der langen Schlange auf dem Bordstein. Und was soll ich sagen, das Schlangestehen lohnt sich. Einpacken lassen und ab an den Strand und zum Beispiel auf einem der Steinliegestühle an der Promenade mit Blick aufs Meer futtern. Macht glücklich.
Sie mögen das Meer auch so sehr? Wie wäre es mit Hafenküche: Mein Tipp für einen leckeren Abend in Flensburg oder Geniessen in Bordeaux: meine Cafe- und Restaurant-Favoriten
