Kaum jemand spricht gerne über das Älterwerden. Dabei betrifft es uns alle. Älterwerden beginnt, wenn man aufhört, älter sein zu wollen und Probleme damit hat, dass das Leben sich verändert. Und es verändert sich Vieles im Alter. Auch das Reisen.
1. Ein älterer Mensch hat auf Reisen andere Bedürfnisse und Ansprüche als ein junger. Ich bin zu einem Gewohnheitstier geworden. Ich kehre gerne an Orte zurück. In meinem Lieblingshotel in Südtirol wohne ich immer im gleichen Zimmer, sitze immer am gleichen Tisch, gehe zwei Wochen lang immer die gleichen Wege. Solche vertrauten Orte geben mir Stabilität im Leben. Aber ein- oder zweimal im Jahr steuere ich neue Orte an. Ich suche mir heute Reiseziele aus, die ich gut mit dem Auto oder dem Zug erreichen kann. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, dann in kleinen Etappen. Vor zwanzig Jahren fuhr ich in einem Rutsch vom Mittelmeer über die Alpen nach Hause, heute lege ich mindestens zwei oder drei Zwischenübernachtungen ein.
2. Mit dem Alter überdenken wir unsere Ansprüche und werden vielleicht auch ein bisschen bequemer. Reisen bedeutet aber, permanent Entscheidungen zu treffen: Welche Route, Auto oder Bahn, welche Zwischenstopps, Hotel oder Ferienwohnung, wie lange, was kommt in den Koffer? Das mag der Grund dafür sein, dass manche Menschen irgendwann gar nicht mehr reisen. Das ist bedauerlich. Denn sich ein Reiseziel auszusuchen und eine Reise zu planen, ist immer auch eine Wette auf die Zukunft. Es bringt eine freudige Erwartung, eine Aufbruchstimmung, eine große Vorfreude mit sich.
3. Die Planung einer Reise im Alter bedeutet mehr Vorbereitung, mehr Umsicht. Es stellt sich nicht mehr nur die Frage, welche Schuhe und Kleider in den Koffer kommen, sondern auch die, wie notwendige Medikamente und medizinische Gerätschaften verpackt werden. Jeder, der einmal auf einer Reise schwer erkrankt ist und in Arztbegleitung nach Hause geflogen werden musste, weiß, dass früher oder später ein weiterer Passagier neben einem sitzt. Er heißt Angst und er verändert das Reisen ganz gewaltig. Es ist sehr wichtig, sich von ihm nicht den Mut nehmen zu lassen.
4. Ganz unbedingt plädiere ich beim Reisen im Alter für mehr Großzügigkeit sich selbst gegenüber, beispielsweise bei der Auswahl eines Hotels. Unweigerlich kommt irgendwann die Frage auf: Wie lange werde ich fit genug sein fürs Reisen? Wie oft werde ich noch in einem schönen Hotel übernachten können? Für mich muss es kein monumentaler Palast sein und erst recht kein Designhotel, denn die meide ich wie der Teufel das Weihwasser. Aber ich denke, gegen ein inhabergeführtes Romantikhotel mit guter Küche ist nichts einzuwenden, im Gegenteil.
5. Wir sehen oft nur, was uns im Alter fehlt und schätzen nicht, was wir haben. Das Alter hält auch bei Reisen Geschenke bereit. Auch jetzt kann das Reisen noch Leichtigkeit, Inspiration und Neuanfang bedeuten. Und warum nicht auch Enthusiasmus und Kühnheit? Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich den lang gehegten Wunsch nach der Shoppingtour in Mailand zu erfüllen? Auch das Alter wird uns spendabel verwöhnen, mit dem Genuss eines zart geschmorten Ossobuco in einer Trattoria oder einem ganzen Tag in einem Kaffeehaus, an dem wir nichts tun außer Zeitungen zu lesen und zu schlemmen.
6. Das Alter mag uns die physische Kraft nehmen, aber es lässt uns neue geistige Kräfte und Interessen entdecken. Das Bedürfnis, jeden Kontinent betreten haben zu wollen oder jede Hauptstadt in Europa, das uns in jüngeren Jahren umgetrieben hat, mag verschwinden. Man wird gelassener, und das ist ein angenehmes Gefühl. Heute haben wir vielleicht Lust, die Art Basel oder das Rheingauer Musikfestival zu besuchen oder mit der Freundin am Bodensee Fahrrad zu fahren und an einer idyllischen Badestelle in den See zu steigen. Oder ganz allein mit sich beim Basenfasten für viel Geld wenig zu essen.
Auch egal. Was sagte meine wunderbare Schwiegermutter? Wir müssen ja nicht die Reichsten auf dem Friedhof sein.
Paris ist immer eine Reise wert. Wie Sie die Großstadt ganz entspannt erleben können, lesen Sie hier: https://stylerebelles.com/5-tipps-fuer-eine-entspannte-reise-nach-paris/ Und seien Sie in Paris ganz bei sich und viel draußen, Dann kann nichts schiefgehen. Versuchen Sie Ihr Glück! Freuen Sie sich auf eine schöne Paris-Reise im Herbst!
Toll, liebe Ursel ! Du hast die Vor- und Nachteile des Reisens im Alter wuderbar erfasst ! Jetzt freue ich mich dennoch auf ein paar “ Lufttage“ in Büsum an der Nordsee.
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Schön, dass Du Dich gemeldet hast, liebe Marion. Du weißt ja, dass Deine Rückmeldung mir viel bedeutet. Habt eine gute Zeit im Urlaub.
Ursel
Liebe Ursel…..Ihr Beitrag über das Reisen im Alter oder mit dem älter werden hat mir wieder sehr gefallen,noch dazu ich das gleiche wie Sie empfinde.Auch ich bin ein Gewohnheitsmensch und kehre gern an diese Orte zurück die mir sehr gefallen haben.Ich wollte schon viel früher schreiben,Ihr Beitrag gibt mir gerade den richtigen Zeitpunkt für eine Antwort.Durch Sie und Ihre Liebe zum Hotel Drei Zinnen sind wir erst darauf gekommen dort einmal hinzufahren,nun waren wir schon zum vierten Mal dort und haben uns so richtig in dieses Hotel,samt dem Personal und der wunderschönen Umgebung verliebt.Wir haben auch das gleiche Zimmer und den selben Tisch im Restaurant bei jedem Besuch .Wie Sie vielleicht noch wissen waren wir 2 Wochen im Juni dort und es war wieder wunderschön,die Natur war noch am erwachen und die Wiesen am Fischleintal in voller Blüte.Wir konnten uns kaum satt sehen…soo schön.Wir geniessen auch das Hotel mit seiner schönen Empfangshalle und dem Blick vom Balkon.Frau Watschinger ist die Perle des Hauses und achtet auf alles…besonders auf den frischen Blumenschmuck.Die Küche ist einfach fantastisch.Man muss nicht die ganze Welt bereisen um sein Glück zu finden.In diesem Sinne möchte ich Sie ganz herzlich grüssen von Frau Watschinger, Steffi mit klein Anna und Beata.Anna ist ein süsses kleines Baby und Frau Watschinger ist sehr verliebt in sie.Liebe Ursel …ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer und passenSie gut auf sich auf und verbleibe mit den herzlichsten Grüssen ,Ihre Maren
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Dankeschön! Da möchte ich am liebsten gleich den Koffer packen ….